Im Auftrag der Kunst

Eines schönen Probenmorgens verkündete unser gut vernetzter Flo, dass Interesse an einem Auftritt unserer kleinen Gruppe bestünde: Im Rahmen der Finissage zu der Ausstellung “Das Gute lobt sich selbst” von den Burgkünstlerinnen Wiebke Degler (Grafik), Anja Warzecha (Malerei) und Heidi Kästner (Grafik) im  Kunstraum Leipziger Straße.

Natürlich zögerten wir nicht lang und sagten zu. Nach einer Inspektion des Raumes sowie einiger organisatorischer Absprachen war es dann auch schon bald so weit.

Während unserer Erwärmung füllte sich der Raum und die Werke der Künstlerinnen wurden bestaunt.

In gemütlicher Atmosphäre (Bodensitzkultur) und mit unkonventionellem Bühnenbild (echte Kunstwerke) ließen wir erst das Publikum miteinander auf Tuchfühlung gehen, indem jeder seinen Nebenmann massieren sollte – selbstverständlich war es völlig egal, ob besagter Nebenmann einem überhaupt bekannt war. Anschließend starteten wir mit unserem ersten Spiel, dem “Ähem-Spiel”. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses Spiel von einem ausgeprägten Sprachdefizit der Spieler geprägt, der im Falle einer Gedächtnislücke das Publikum um Hilfe bittet, das den Spieler mit Wörtern in die Pfanne hauen kann, die der Spieler komme, was wolle, benutzen muss. So ging es von wissenschftlichen 3D-Modellen einer Polynomdivision über Furunkelgetränke bis zur Geburt eines Basilikumgewächses. Die Stimmung war ausgelassen, was uns sehr erfreute.

Des weiteren gab es Schneewittchen im Schnelldurchlauf (5 Sekunden) zu sehen und “Hupe und Glöckchen” offenbarte wieder einmal, wie der erste Kuss eines Paares so aussehen könnte – Fazit hier: Reden ist silber, Schweigen ist gold! Für die Spieler dieses Mal übrigens eine extreme Herausforderung…
Schließlich lüfteten wir noch das Geheimnis unserer anfänglichen Zettelaktion, bei der unser liebes Publikum nämlich nach Genres befragt wurde, und gaben eine turbulente Achterbahnfahrt quer durch den Gemüsegarten der Filmgenres zum Besten, wobei die gegenwärtige Szene auf Kommando immer in ein zufällig gezogenes Genre wechseln musste – an dieser Stelle nochmals danke an den Einfallsreichtum unseres Publikums, denn wie genau man sich einen Sindbad-Porno vorzustellen hat, war sicherlich den wenigsten bekannt.

Nach dem Ende unseres Auftritts gratulierten wir Doreen und Patti, die nun auch ihre Feuertaufe bravourös gemeistert hatten und feierten mit unserer Freundin Cati, die auch zugegen war, ihren Diplomabschluss! Dabei lauschten wir der Band “Jazzcode”, einem sehr guten Jazztrio aus Leipzig, die den Abend gekonnt ausklingen ließen.

Es hat uns wieder einmal einen riesigen Spaß gemacht und wir hoffen, dass auch unser Publikum gut unterhalten war! Bis zum nächsten Mal

Interlude: Wartezimmer

welt.de - Wartezimmer

Vier Spieler sitzen nebeneinander auf der Bühne. Sie befinden sich in einem Wartezimmer beim Arzt…

Jeder der Vier sucht sich einen Spieler, den er liebt, einen den er hasst und einen, der ihm stinkt (geruchstechnisch).
Dann wird frei improvisiert und man unterhält sich über dies und das und macht den restlichen Spielern, welche das Publikum bilden klar, zu welcher Person man welches Gefühl zeigt.

Eindeutige Sätze wie “Ich liebe dich”, “Du stinkst mir aber” oder “Ich kann Sie nicht leiden” darf man nicht einflechten, das wäre zu einfach. Die Stühle dürfen außerdem nicht aus Sympathie- oder Antipathiegründen verrückt werden.
Nach einer Weile stoppt der Spielleiter die Szene und das Publikum errät, wer wen liebt, hasst und wer wem stinkt. Die vier Spieler auf der Bühne sagen nicht, ob es richtig ist.
Falls es bei dem einen oder anderen nicht deutlich genug rübergekommen ist, wird weitergespielt und diejenigen müssen dies nun deutlicher zum Ausdruck bringen.

Besonders schwierig wird es, wenn sich über kreuz unterhalten wird, was schon mal vorkommen kann, da die vier Stühle nebeneinander stehen. Man sollte aber darauf achten, dass nicht hinter dem Rücken der anderen Spieler geredet wird, da diese dies dann eventuell nicht mitbekommen.

(Improwiki, s.v. Wartezimmer)